Boda Boda

In Uganda fährt man „Boda-Boda“

Die „Boda-Bodas“ sind, wenn man so will, eine Erfindung des Tourismus. An der Grenze zwischen Uganda und Kenia ist das Niemandsland über einen Kilometer breit. Diese Distanz wollte niemand laufen. Zunächst waren es Fahrrad-Taxis, die den Transport von „Border“ zu „Border“ übernahmen, später Mopeds. Aus dem „Border“ wurde dann „Boda-Boda“, der Spitzname für die Moped-Taxis, die längst das ganze Land erobert haben. Umgerechnet knapp 1000 Euro kosten die meist indischen „Boxer-“ Maschinen, die weit unverletzlicher als ihre Passagiere sind (das gilt besonders für die Frauen, die sich mit ihren Röcken quer hinsetzen und deshalb öfter runter fallen). In Kampala trägt die Mehrheit der ungefähr 200.000 „Boda-Boda“-Fahrer inzwischen immerhin einen Helm. Die Betonung liegt auf „einen“, für Passagiere gibt es derartigen Schnickschnack nur selten. Nur die wenigsten haben überhaupt einen Führerschein.

Für viele junge Erwachsene sind „Boda-Bodas“ eine lohnende Investition, gut zehn Euro am Tag verdienen die waghalsigsten Rennfahrer. Sogar einige Polizeibeamte ziehen es vor, Boda zu fahren und verdienen so mehr (mit sofortiger Bezahlung!), als im Staatsdienst. Die Branche ist Männerdomäne, ich habe keine einzige Fahrerin gesehen. Das System ist denkbar einfach: Man geht aus der Tür und schon hört man das allgegenwärtige Knattern eines Einzylindermotors – irgendein „Boda-Boda“ ist immer in der Nähe. Hand raus strecken, Blickkontakt aufnehmen – fertig. „Okay, 2000 Schilling“ vom Haus am See zur Main Street in Jinja.

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